Ansicht - Meinung - Vision
Liebe Kunden,
ich würde mich freuen, wenn Sie sich kurz Zeit nehmen diesen Text zu lesen, da wir aufgrund der aktuellen Lage (andauernde Rohstoffknappheit und extreme Preissteigerung im Hartholzsektor) dazu gezwungen sind unser Geschäftsmodell oder besser gesagt unsere Zielsetzung für die Zukunft stetig zu überdenken.
Dazu schwirren mir schon lange Zeit viele Gedanken im Kopf herum.
Ein kurzes Vorwort
zu unserer Entstehungsgeschichte: da wir selbst jahrelang über 20 Schüttraummeter Holz pro Jahr benötigt haben, wuchs relativ schnell der Gedanke der Eigenherstellung unseres Brennholzes.
Auch die stetig ungenügend zufriedenstellende Qualität bzw. die mangelnde Zuverlässigkeit lies eigentlich kein längeres Warten zu – die Idee war geboren, wir machen Brennholz! Für uns, für Freunde – für alle! Sauber, unkompliziert und qualitativ hochwertig, so wie wir es eben selbst auch erwarten würden!
Am 17.01.2017 lief folglich das erste Kiefernholzscheit - aus dem Eigenwald - vom Förderband unseres neu angeschafften Sägespaltautomaten direkt auf einen Anhänger – was nun? Eine Lösung der Verpackung muss her. Nicht einfach in den Hof der Kunden gekippt, sondern rückenschonend als Alleinstellungsmerkmal war die Devise. So folgte die erste Auslieferung auf den Tag genau 7 Monate später von 4 Ster sauber gereinigtem Brennholz abgepackt im Woodbag. Eine super saubere Sache – jedoch ein sehr großer logistischer Aufwand verbunden mit hohen Kosten – ein LKW, der LKW-Schein, damals noch konventioneller - heute elektrische Hubwagen, Lagerflächen, Unmengen an Woodbags etc etc.
Um wirtschaftlicher Arbeiten zu können, haben wir uns schnell für unseren jetzigen „Renner“ - die fertig geschlichtete 2 Ster Brennholzbox – entschieden, zumal auch 2 Ster die gängigste Bestellmenge ist und wir auch so wieder ein Stück weg vom Kunststoffbag kamen. Auch deutlich mehr Holz im Lieferfahrzeug, deutlich weniger Lagerkapazität waren neue Vorteile – jedoch müssen nun die ganzen Brennholzboxen gebaut und das Scheitholz getrocknet und geschlichtet werden. Es gibt große Firmen, welche genau dies alles anbieten – im In- sowie im Ausland. Saubere Qualität, super Firmen mit tollen Geschäftsführern und die guten Arbeitsbedingungen waren ein absolutes Auswahlkriterium für uns! Ich denke jeder, der unser Brennholz verfeuert hat kann dies bestätigen!
Der reine Handel
war jedoch nie unser Ziel! Ziel war es heimisches Brennholz, welches bei nachhaltigen Durchforstungen anfällt, in bester Qualität zu produzieren und mit 100%iger Verlässlichkeit so unkompliziert wie möglich an Privat- und Gewerbekunden zu liefern. Problem dabei ist leider nur; wenige Kunden möchten Weichholz als Brennstoff kaufen. Dieses jedoch wächst bei uns, kann im Verhältnis also kaum nachhaltiger sein und - unter uns gesagt – macht bei richtiger Anwendung genauso schön, wenn nicht sogar schöner warm und gemütlich! Brennholz muss unbedingt das bleiben, weshalb man angefangen hat es als ressourcenschonenden und nachwachsenden Brennstoff zu betiteln – nämlich wirklich nachhaltig und so gut es geht emissionsarm!
Wie in letzten Wochen oder schon Monaten sehr viel mit Kunden besprochen höre ich oft Argumente wie: „das Weichholz rußt uns zu sehr, ich habe keine Lust die Scheibe ständig zu putzen“ oder „mir bleibt nachher zu viel Asche im Brennraum“.
Hier kurz meine Aufklärung zu diesen zwei Themen:
Keine Frage, das Weichholz hat eine geringere Dichte und verbrennt somit schneller, jedoch sind die angesprochenen Probleme oftmals nur Bedienfehler, welche das Weichholz schüren oft zum Ärgernis machen.
Ruß und Asche sind ein Zeichen für unsaubere und unvollständige Verbrennung – da dies aber alles nur Physik und einfach zu erklären ist, fehlt dem Feuer kurz und knapp gesagt meist der nötige Sauerstoff. Eine passend niedrige Restfeuchte natürlich vorausgesetzt!
Ruß verbrennt erst bei Temperaturen von über 350°C vollständig und übermäßig Asche entsteht nur, wenn das Feuer früher ausgeht als es sollte. Um diese Temperaturen zu erreichen, braucht das Weichholz mehr Sauerstoff als Hartholz, da dieses aufgrund der ohnehin höheren Dichte deutlich heißer verbrennt. Siehe auch Brenntemperaturen von Stein- oder Braunkohle.
Die Dichte eines Brennstoffes liegt wiederum daran, wie lange es gedauert hat, bis dieser Stoff gewachsen bzw. entstanden ist – die Stein- und Braunkohle vorneweg als absolutes Negativbeispiel. Jeder, der auf die Natur achtet, kann sehen und bestätigen wie Wälder wachsen bzw. junge Aufforstungen in die Höhe treiben und das hat bei Kohle - vermute ich schwer - noch keiner geschafft, ein Wachstum zu beobachten!
Auch wenn diese Behauptung relativ grob gehalten und auch einen Funken Ironie beinhaltet, sollte jeder für sich die Auswahl seines Brennstoffes gut bedenken.
Was schneller wächst, ist schneller wieder nachgewachsen und erneut verfügbar!
Da wir mittlerweile einen relativ großen Kundenstamm, stetig steigende Abnahmemengen und somit auch eine gewisse Verantwortung haben, möchten wir als gutes Beispiel vorausgehen und versuchen so weit wie möglich regionales Brennholz an unsere Kunden liefern! Auch wenn dies bedeutet unseren Fokus auf die wirklich regionalen Hölzer wie Kiefer, Fichte, Ahorn und Co. zu richten. Das Holz steht oftmals schon tot und für die Industrie unbrauchbar im Wald bzw. wartet vergeblich am Waldesrand auf Abholung und wir fahren aufgrund der ausschließlichen Nachfrage die Buchen aus dem Steigerwald oder den bayrischen Staatsforsten über die Autobahn zu uns. Bei heutigen Nachhaltigkeitsdebatten und dem steigenden Preisen von Diesel, dem Rohstoff Holz selbst und allen dazugehörigen Kosten für uns eine Herzensangelegenheit!
Wenn Sie bis hierhin gelesen haben
bedanke ich mich sehr herzlich für Ihr offenes Ohr und möchte auch nur noch schnell ein paar abschließende Worte finden.
Dieses Schreiben bitte ich Sie nicht falsch zu interpretieren bzw. unsere Ansicht auf all unsere Kollegen bzw. alle „Brennholzerer“ zu projizieren, da dies allein unsere - besser gesagt - meine Ansicht zum Thema Regionalität und – „wo wir in Zukunft hinmöchten“ - ist.
Unsere Zukunftspläne richten sich, wie schon angesprochen, auf Nachhaltigkeit in der Beschaffung und der Produktion, der Trocknung und der Auslieferung. Aufgrund des deutlich leichteren Gewichtes und der ausreichenden Verfügbarkeit von Weichhölzern öffnen sich somit Türen wie beispielsweise günstigerer Auslieferungen mittels E-Mobilität oder einer komplett eigenen Produktions- bzw. Verpackungslinie und somit der Schaffung von 2-3 Arbeitsplätzen an unserem Standort. Auch der Zukauf direkt bei unseren Landwirten mit fairer Bezahlung soll ein Teil unseres Konzeptes werden, was auch Vorteile Derer werden soll, die jährlich Holz machen, sich aber mit der Vermarktung schwertun. Wir haben viele Denkansätze, welche nur mit Ihrer Hilfe und Ihrem Vertrauen verwirklicht werden können.
Das solch eine zukunftsorientierte Arbeitsweise ein paar Euros mehr kostet, ist denke ich jedem klar. Nur bitte Vergleichen Sie bei Kauf nicht nur die Zahl die am Ende auf einem Zettel steht, sondern beachten auch die dahinter steckende Arbeit, den Service und den tatsächlichen Wert dieses Produktes - wir geben 6 Tage die Woche Vollgas um Ihnen sauberes gutes Brennholz anbieten zu können!
Schnelles Geld wird wo anders verdient, Brennholz ist eine Passion!
Nun bedanke ich mich für Ihre Aufmerksamkeit und auch jetzt schon für jedes gekaufte Holzscheit, welches uns weiter in Richtung „nachhaltigem Heizen“ bringt, in einer Zeit wo Regionalität größer denn je geschrieben wird! Bitte bedenken Sie auch, dass meist Brennholz für 1-2 Jahre gekauft wird, also ein möglicher „Fehlgriff“ keine großen Folgen für Sie hat – testen Sie unser Weichholz als regionalen Brennstoff!
Beste Grüße und bleiben Sie gesund!
Marco Spitzer
Brennholz Spitzer